Meine Story
Wie alles begann...
Alles fing mit meinem Namen an…Imke!
Wer will in den 70igern schon so heißen? (Warte mal, wie heißt du noch mal? Imme? Inken? Wiebke?)
Als extrem schüchterner Mensch war das tatsächlich die erste bewusste Herausforderung meines Lebens und verbunden mit dem immer größer werdende Gefühl: Ich bin irgendwie anders.
Warum konnte ich nicht einfach Claudia, Michaela, Sabine heißen???
Wieso musste ausgerechnet ICH unscheinbares und introvertiertes Wesen so einen Exoten-Namen tragen, der meistens (wenn ich ihn unangenehm berührt flüsterte) auf Nachfrage, Erstaunen, oder Mitleid stieß?
Und wie passend, dass ich dann meistens auch noch die Größte und Pummeligste unter den Kindern war (Imke leitet sich übrigens von dem fries. Namen Irmgard ab: die Große) und auch dadurch ANDERS war!
Selbst mein 0815-Mädchenname „Müller“ konnte das Gefühl, nicht dazu zu gehören, nicht ausgleichen. (Ob meine Eltern durch ihre Namensgebung unbewusst schon wussten, dass ich hier bin, um bewusst anders zu sein und damit andere zu inspirieren, mutig und stolz ihren individuellen Weg zu gehen??)
Mit dieser selbstkreierten Überzeugung, anders zu sein hatte ich hart zu kämpfen.
Insbesondere bestärkt dadurch, dass ich innerhalb meiner Familie im Laufe der Jahre gern als das schwarze Schaf stigmatisiert wurde, welches zu sensibel, zu empfindlich, zu emotional, zu aufmüpfig, zu extrawurstig, zu irgendwas war. Ich war eben nicht RICHTIG!
Das führte nicht unbedingt zu mehr Selbstvertrauen, geschweige denn zu mehr Selbstwertgefühl, und ich fing irgendwann an, mein ständig bestätigtes Unvollkommensein mit meiner Leistung zu kompensieren.
Ich konnte richtig abliefern, ausdauernd und ehrgeizig meine Ziele erreichen und wurde dann -du ahnst es- in den höchsten Tönen für meine Leistung und meinen Fleiß belohnt.
(Imke bedeutet übrigens ausserdem auch "die Fleissige"...)
Mein neues Mantra lautete also:
Wenn du stark bist und was leistest, bist du wertvoll! Und dann wirst du geliebt und gehörst du auch dazu. Sonst nicht.
Das saß tief und öffnete die Türen für meinen Perfektionismus und das Bedürfnis, alles kontrollieren zu müssen, um darin Sicherheit zu finden.
Bloß keine Angriffsfläche bieten! Bloß keine Schwäche zeigen! Bloß nicht wieder verletzt werden!
Bloß nicht mehr anders sein und ausgegrenzt werden!
Tja…und dann, mitten in meiner Pubertät, die Trennung meiner Eltern:
Der Verlust meiner wichtigsten Sicherheitsbasis!
Mit dieser Situation mir selbst überlassen, ging ich natürlich voll in meiner Opferrolle auf und gleichzeitig erwachte in mir die Rebellin und Kämpferin, die mir zuschrie:
Ich lass mich davon nicht unterkriegen. Ich beiße mich durch. Nicht mit mir!
Und so kam es, dass ich misstrauisch gegen alles und jeden kämpfte und selbstverständlich auch gegen mich und meine Bedürfnisse. (Das begriff ich aber erst nach ca. 35 Jahren!)
Ich machte also fröhlich weiter damit, mich über meine Leistung zu definieren (ich hatte ja super Erfahrungen mitgemacht), verschloss mein SELBST immer mehr und ging ständig über meine Grenzen.
Mitte 30 machte es dann (zum Glück!) BÄM: Knockout! Sämtliche Energiekabel waren in meinem Körper gezogen, ich war mehrere Wochen wie ausgeschaltet und ich wusste:
So geht's nicht weiter! Ich fange JETZT an, MEIN Leben zu leben.
Seitdem gehe ich einen sehr spannenden, abenteuerlichen und verzweigten Weg, mit vielen steilen Bergen, herausfordernden Kletterpartien, Sackgassen, Plateaus, tiefen Tälern, reissenden Flüssen aber auch mit unerschütterlicher Neugier, Leichtigkeit, Freude, mit Optimismus, Humor und geniesse all die grandiosen Aussichten und unbeschreiblichen Höhepunkte.
Ich habe viel erkannt und erfahren. Ich habe begonnen, mein verstecktes SELBST wieder zu ENT-wickeln und lerne jeden Tag mehr, auf den Wellen meines Lebens zu surfen.
Ich habe verstanden, dass ich immer die Wahl habe, FREI zu sein:
FREI in meinen Gedanken
FREI in der Bedeutung, die ich Dingen, Situationen oder Personen gebe
FREI, jeden Tag Schöpferin meines Lebens zu sein
Und genau das wünsche ich mir auch für dich!